Unter routinierten Hygiene-Maßnahmen fanden sich am Abend des 4. November 2020 die Gläubigen der neuapostolischen Kirchengemeinde Rüsselsheim zu einem Gottesdienst ein. Bischof Friedbert Kreutz nahm die aktuelle Pandemie zum Anlass, Aspekte des Lebens im Licht Christi unter Corona-Gesichtspunkten zu beleuchten.
Bei seinem letzten Besuch in Rüsselsheim, so erinnerte sich Bischof Kreutz, war die Welt noch in Ordnung. Das Coronavirus war schon da, aber die bedrohliche Wirkung noch nicht erkannt. Bischof Kreutz übertrug dies auf eine religiöse Entsprechung: Auch im Geistlichen scheint alles in Ordnung. Wir können unseres Glaubens leben, er wird respektiert, vielleicht sogar bewundert. Wir dürfen, so der Bischof, aber nicht in Arglosigkeit verfallen und die Gefahren für die Seele übersehen. Wir gehen auf den Tag der Wiederkunft Christi zu, darauf wollen wir vorbereitet sein.
Leben im Machtbereich Gottes, Leben in der Liebe
Um das Virus zu beherrschen hat der Mensch nur begrenzte Macht. Im Glaubensleben steht uns die ganze Macht Gottes zur Verfügung. Jesus Christus hat für alle Menschen das Heil erworben und die Möglichkeit gegeben, dem Fürsten der Finsternis entgegentreten zu können. Es sind Bereiche des Lichts und Bereiche der Finsternis die sich in unserem Glaubensleben auftun. Mit der Aufforderung des Bibelwortes „Wandelt als Kinder des Lichts.“ (Epheser 5,8) verband der Bischof die Frage, in welchen Bereichen geistlicher Art wir wandeln. Wir sind, so der Bischof, als Menschen angesprochen, unsere Situation, unser Verhalten zu prüfen. Werden wir beherrscht von der Macht des Bösen, oder bewegen wir uns im Machtbereich Gottes und in Jesus Christus? Repräsentieren wir die Liebe Gottes, die Liebe seines Sohnes? Oder repräsentieren wir auch anderes? Keiner kann sich davon freimachen, dass der Machtbereich der Finsternis sich auch auf sein Leben auswirkt.
Zielorientiert auf die Wiederkunft Jesus Christus
Bischof Kreutz beschrieb den im Licht Wandelnden, der sich fragt: Ist mein Glaube noch zielorientiert? Sein Glaube ist ausgerichtet auf die Naherwartung Jesus Christus. Er wandelt im Licht dieses neuen Tages und handelt mit den Gaben, die ihm von Gott gegeben sind.
Im Predigtbeitrag wies Bezirksältester Mario Rieth die Zuhörer darauf hin, dass dem Christenmenschen der Machtbereich des Bösen bekannt ist. In der Liebe Gottes, in seinem Machtbereich, im Lichtkegel seiner Liebe, kann der Christ seine Verfehlungen erkennen. Daraus, so der Bezirksälteste, mag Verlangen nach Sündenvergebung und Gemeinschaft mit Jesus Christus im Heiligen Abendmahl reifen.
9. November 2020
Text:
Friedbert Zimmer
Fotos:
Vera Latotzki