Am 10. Januar 2021 führte Apostel Opdenplatz einen Gottesdienst in der Gemeinde Bad Kreuznach durch. Dieser Gottesdienst brachte Veränderungen für zwei Gemeinden.
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Apostel auf die augenblickliche Lebenssituation ein. Viele Menschen hätten Sorgen um die berufliche oder schulische Entwicklung. Auch Kinder, die ansonsten nicht gerne zur Schule gehen würden, hätten Sehnsucht nach den Begegnungen in der Schule. Manchmal würde man die Feststellung hören „so schlimm wie heute war es noch nie.“ Dem würden ältere Menschen, die viel schwierigere Zeiten durchlebt haben, widersprechen. Der Apostel zitierte das Sprichwort „wir können nicht verhindern, dass der Kummer und die Sorgen wie Vögel über unserem Kopf kreisen, aber wir können verhindern, dass sie ein Nest in unseren Haaren bauen“ und empfahl, unsere Gedanken nicht von den Sorgen beherrschen zu lassen, sondern auch das Schöne wahrzunehmen.
Die Wiederkunft Jesu Christi
Anhand des Bibelwortes aus Matthäus 24, Verse 39 b bis 42 stellte der Apostel das Ziel der Christen in den Mittelpunkt der Predigt: die Wiederkunft Jesu Christi. Dieser Tag werde ein Tag wie jeder andere sein. Jeder würde seiner Alltagsbeschäftigung nachgehen. Wir könnten uns fragen, warum wird – wie im Bibelwort geschildert – einer angenommen und der andere nicht. Entscheidend werde der Kern unserer Persönlichkeit sein. In Anlehnung an die Worte des Apostels Paulus „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei“ (1. Korinther 13, 13) erläuterte der Apostel Inhalte, die unsere Persönlichkeit prägen sollten.
- Glaube: Ein Traditionsglaube würde nicht ausreichen. Als Beispiel für einen aktuellen Glauben schilderte der Apostel das Erlebnis des Petrus: Jesus predigte von einem Boot aus und anschließend sprach er zu Petrus: „Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!“ Petrus verwies auf die erfolglose Arbeit in der Nacht, fügte aber hinzu: „Aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.“ Sie hatten dann großen Erfolg!
- Liebe: Tätigkeiten aus einer pflichtgemäßen Liebe heraus würde man reduzieren oder einstellen, wenn Ärger oder Konflikte aufkommen. Wenn man aus der Liebe, die Gott in uns hineingelegt hat, agieren würde, könne man auch dann weiterhin seine Aufgaben erfüllen.
- Hoffnung: Man könne die Wiederkunft Jesu Christi auch in dem Gedanken erwarten, dass dieser Augenblick jetzt noch nicht eintreten würde. Die lebendige Hoffnung würde sich aber in dem Gedanken ausdrücken: „Hoffentlich kommt er heute!“
Evangelist Detlev Koberstein wies in einem Predigtbeitrag auf den Stern hin, von dem die Gottesdienstteilnehmer nach der Predigt des Apostels im Lied 204, Strophe 3, gelesen hätten. Dieser Stern würde in allen Lebenssituationen Orientierung bieten. Dann könnten sich Sorgen und Kummer auch nicht in unseren Gedanken festsetzen und sie beherrschen. Jesus würde unsere Bitte „Herr, bleib bei uns“ erfüllen und uns durchs Leben begleiten. In jeden Tag könnten wir mit der Aussage gehen „Unser Herr kommt!“
Heilige Versiegelung
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls empfing ein Kind durch das Sakrament der Heiligen Versiegelung die Gabe des Heiligen Geistes. Der Apostel schilderte die Gefühle, die Eltern haben, wenn sie das neugeborene Kind zum ersten Mal auf dem Arm halten. Das ist die erste Liebe. So würde auch Gott die Menschen lieben. Diese Liebe zeige sich in den Sakramenten. Der Apostel erinnerte an das Gebot „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das sollten die Eltern ihren Kindern ermöglichen.
Änderungen in der Gemeindeleitung
In diesem Gottesdienst versetzte der Apostel den Vorsteher der Gemeinde Bad Kreuznach, Evangelist Detlev Koberstein, nach fast 44jähriger Amtstätigkeit in den Ruhestand. Der Apostel erinnerte an einige gemeinsame Erlebnisse in der Missionsarbeit. Er verwies auf die in verschiedenen Gemeinden ausgeführten unterschiedlichen Aufgaben. Dabei habe der Evangelist sich auch durch Konflikte nicht aufhalten lassen, die Aufgaben weiterhin zu erfüllen. Es gehe nicht darum, Verdienste aufzuzeigen, sondern nur darum festzustellen, dass der künftige Ruheständler und seine Frau dem Herrn die Treue gehalten hätten. Der Apostel empfahl, dies auch weiterhin zu tun.
Da der bisherige Vorsteher der Gemeinde Bingen-Bingerbrück als Nachfolger vorgesehen war, wurden zwei neue Vorsteher beauftragt: Priester Christof Hahn für Bad Kreuznach und Bezirksältester Mario Rieth für Bingen-Bingerbrück. Leider konnten die Glaubensgeschwister dieser Gemeinde aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen an dem Gottesdienst nicht teilnehmen. Allen drei Amtsträgern gab der Apostel das Wort aus Baruch 3, Verse 34 bis 36 mit. Die neuen Vorsteher mögen leuchten in den Gemeinden für Gott, der sie gerufen habe.
Der Apostel beendete den Gottesdienst mit dem gemeinsam gelesenen Lied „Herr, bleib bei uns“ (Gesangbuch 180) und empfahl, diese Gedanken auf den weiteren Lebensweg mitzunehmen.