Schon Ende des letzten Jahres kündigte Apostel Gert Opdenplatz seinen Besuch in unserer Gemeinde an. Er wurde zuvor von den Geschwistern Haag angesprochen, ob er den Gottesdienst am 9. Juni 2021 in Hochheim halten würde, um den Segen zu ihrem 25. Hochzeitsjubiläum zu erhalten.
Am 9. Juni 1996 –genau auf den Tag vor 25 Jahren– gaben sich die beiden Jubilare das Ja-Wort. Auch diesen Gottesdienst hielt der damalige Bischof Opdenplatz. Ebenfalls den Segen zur Verlobung erhielten die beiden durch ihn, so dass nun bei dem Silberhochzeitspaar und bei der Gemeinde eine große Vorfreude auf dieses Ereignis bestand.
Vorbereitung zu diesem Gottesdienst
Das Silberpaar machte sich lange im Vorfeld Gedanken darüber, wie man den Gottesdienst musikalisch umrahmen könnte, da aufgrund der Pandemie die musikalischen Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. Abgesehen von der Umrahmung mittels Orgelmusik, und einen Sologesang oder Solosprechgesang gibt es im Grunde genommen keine Möglichkeiten, einen Gottesdienst bei geschlossenen Räumen musikalisch zu begleiten. „Man könnte doch vom Hof bei geöffneten Fenstern in das Kirchenschiff mit einem Musikensemble hineinspielen“, so die Idee. So trafen sich zuvor einige Musikliebhaber mit ihren Instrumenten und studierten erfolgreich das Wunschlied des Jubelpaares und ein weiteres Lied ein.
Aus allem das Beste machen
Nach dem Eingangsgebet verlass der Apostel das dem Gottesdienst zugrundeliegende Bibelwort aus 3. Mose 6, 6: „Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen.“ Anschließend erklang von draußen das Lied „Amazing Grace“, gespielt von einem Akkordeon und einem Saxophon. Die ungewohnten Töne bewegten sichtlich die Zuhörer in dieser musikarmen Zeit. Der Apostel griff den Musikbeitrag auf und sagte: „Man hätte auch sagen können, Musik geht einfach nicht, ist verboten. Aus allem das Beste machen und in der jeweiligen Situation immer erfinderisch sein. Das ist die Liebe, die immer einen Weg findet, dem Nächsten eine Freude zu bereiten.“
Das Feuer des Heiligen Geistes erleuchtet, verzehrt
Zum Thema des Bibelworts "Feuer" folgte die Predigt des Apostels. Feuer habe unterschiedliche Wirkungen: Es erleuchte, schaffe Wärme und verzehre. Das Licht des Heiligen Geistes hingegen zeige uns die Liebe Gottes, die Wärme übermittele. Wir verspüren dies als wohltuende Fürsorge und Geborgenheit. Das Feuer verzehre die Sünde in der Freisprache. Das Ungute werde dabei einfach verbrannt. In dieser Weise offenbart sich Jesus Christus.
"Feuer ist auch ein Bild für die Gegenwart Gottes. Denken wir an Mose, der vor dem zwar brennenden, jedoch nicht verbrennenden Dornbusch steht", so der Apostel. Dann hörte Mose eine Stimme, die ihm sagte: "Ziehe, deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig" (vgl. 2. Mose 3, 5). Es sei faszinierend, sich diese Situation vorzustellen, so der Apostel. Gottes Gegenwart sei auch durch den Heiligen Geist in dir und mir zu erkennen. Es läge an uns, mehr Zeit für unser Heil zu verwenden. Der Apostel forderte die Gemeinde dazu auf, dass das Feuer der Liebe nie ausgehe. Wir seien verantwortlich für das Feuer der Liebe.
Segen zur Silberhochzeit
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls empfing das Jubelpaar den Segen zur Silberhochzeit. Zuvor erklang das Wunschlied der Geschwister Haag „Der Heiland sorgt für dich, fürchte dich nicht“, das vom Hof aus von der Instrumenten-Gruppe vortragen wurde. Die Geschwister und deren Gäste freuten sich darüber, dass es die aktuellen Coronaauflagen ermöglichten, im Anschluss noch ein paar Augenblicke auf dem Hof gemeinsam zu verbringen.
Eine Überraschung gab es noch für das Brautpaar: Das Hochzeitsauto, mit dem die Geschwister Haag 1996 an Ihrer Hochzeit gefahren wurden, –ein Opel Olympia Baujahr, 1952– wurde vorgefahren, sodass man den Abend noch ein wenig in schöner Erinnerung genießen konnte.