Ursprünglich war Bischof Friedbert Kreutz nicht als Dienstleiter an diesem Sonntag, den 27.02.2022 in der Gemeinde Bad Sobernheim vorgesehen. Erst wenige Tage zuvor hatte er seine Pläne geändert und bereitete die Gemeinde Bad Sobernheim mit dem Bibelwort aus 1.Timotheus 2, 3-6 auf den bevorstehenden Entschlafenengottesdienst vor.
Maßgeblicher Inhalt des Bibelwortes in 1.Timotheus 2, 3-6 ist, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
„Dafür ist Jesus Christus auf die Erde gekommen, nämlich Heil zu bringen“, so die Worte des Bischofs. Unter diesem Gesichtspunkt ging es in der Predigt um eine sehr wichtige Aufgabe von Christen. Sie sind aufgefordert, in Fürbitte für diejenigen betend einzutreten, die in der Gottferne sind.
„Damit unsere Gebete Wirksamkeit erlangen, sollten gewisse Basispunkte vorhanden sein“, so Bischof Kreutz weiter. „Dazu zählen die innere Einstellung des Betenden, die Liebe zu Gott und zu den Menschen, sowie das Vertrauen in Gottes Hilfe und Allmacht.“
Die Basis des Gebets
Diese Basispunkte wurden in der weiteren Predigt durch folgende Aussagen unterstrichen:
- Gönnen wir Anderen den gleichen Lohn, das gleiche Heil in Jesus Christus. Wie beim Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg kommt es nicht darauf an, wann man die Mitarbeit begonnen hat. Auch Verständnis für einen Zurück(Um-)kehrenden zu zeigen, sei wichtig. Dem Bruder im Beispiel vom „Verlorenen Sohn“ mangelte es daran.
- Die Liebe zu Gott ist eng mit der Liebe zu den Menschen verbunden. Gott zu lieben und den Nächsten zu hassen geht nicht.
- Gottes Arm ist nicht zu kurz. Auch über das Leben eines Menschen hinaus hat Gott noch Kraft, Veränderungen zu schaffen.
Wie begegne ich dem Nächsten?
Bischof Kreutz führte ferner aus, dass sich Christsein im Alltag, im Umgang miteinander zeige. Authentisch zu sein, hob er als wichtigen Punkt dabei hervor. Maßstab in Bezug auf Liebe und Fürsorge sei Jesus. Bei seinen Begegnungen mit Menschen aller Art, seien es Gerechte oder Sünder, habe er sie stets gleich behandelt.
Freiheit, Gnade und Heil aus Jesus
Priester Latotzki bezog sich im nachfolgenden Predigtbeitrag u. a. auf die Verse 18-19 + 21b aus Lukas 4. Jesus bestätigt hier seinen Zuhörern in der Synagoge, dass sich das von ihm vorgelesene Wort der Schrift nun erfüllt habe. „Man müsse erkennen, dass man diese Gnade des Herrn und die Freiheit, wovon Jesus sprach, braucht“, so Priester Latotzki. „Für Lebende und Tote gibt es Heil und Erlösung.“
Die Macht des Gebetes nicht unterschätzen
Bezugnehmend auf den zuvor zum Orgelspiel vorgetragenen Text aus dem Gesangbuch Nr. 106 (1+4), verwies der Priester auf die Macht, die durch das Gebet freigesetzt werde. Er erinnerte an die Begebenheit, als Petrus im Gefängnis war und durch die Gebete der Gemeinde befreit wurde. Man könne in diesen Tagen sowohl für Seelen im Jenseits als auch für Menschen in den Kriegsverhältnissen beten.
Priester Schneider betonte in einem Predigtbeitrag, dass die erwähnten Veränderungen zum Guten hin tendieren und sich an den Werten Jesu Christi ausrichten sollten. Zum Aspekt der Wirksamkeit der Gebete gab er sich überzeugt, dass kein Gebet, dass „richtig“ vor Gott gebracht werde, spurlos an ihm vorbei ginge.
Ergänzend sprach Bischof Kreutz im Anschluss an die beiden Predigtbeiträge die Gebete von Elia an (Jak.5, 17-18). Er betonte, dass Elia ein Mensch war, wie wir. Und doch habe sein Gebet so viel ausgelöst: erst lange Zeit keinen Regen und dann endlich wieder Regen. Auf das Heilige Abendmahl vorbereitend, zitierte der Bischof aus 2. Thess. 3,3: „Aber der Herr ist treu, er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“ Leib und Blut Christi seien Stärkung vor dem Bösen.
11. März 2022
Text:
Sabine Latotzki
Fotos:
Sabine Latotzki