Am Nachmittag des 13. März 2022 führte Bischof Friedbert Kreutz im Auftrag des erkrankten Apostels Gerd Opdenplatz in der Gemeinde Rüsselsheim einen Gottesdienst durch. Gerade in unruhigen Zeiten bietet Gott uns Ruhepunkte, und sein Heilsplan bewirkt schlussendlich Errettung, so seine Botschaft. Am Ende des Gottesdienstes versetzte er im Auftrag des Apostels Evangelist Friedbert Zimmer, Priester Wolfgang Schmidt und Diakon Mathias Behre in den Ruhestand.
Der Gottesdienst wurde mit dem von Orgel und Streichern begleitete Eingangslied „Halleluja! Schöner Morgen“ (NAK GB 105) eingeleitet. Der Textdichter beschreibt in diesen Versen die Bedeutung am Sonntag von der alltäglichen Arbeit zu ruhen und sich der Bedienung Gottes ganz zu öffnen und in seinem Wort Speise für die Seele zu empfangen. Gerade in erdrückenden Verhältnissen, in Zeiten, in denen die Kriegsberichterstattung ununterbrochen auf uns einwirke, benötige die Seele diese Ruhepunkte für die Seele, so führte der Bischof aus. In der Zuwendung zu Gott könne der Hunger der Seele nach dem Wort Gottes und der Gemeinschaft der Gotteskinder gestillt werden.
Gottes Heilsplan bewirkt Errettung
Der Heilige Geist, so der Bischof, offenbart uns die Allmacht Gottes auch in schwierigen Zeiten. Jedoch zeigt schon die biblische Geschichte, dass manche Kehrtwende aus menschlicher Sicht nicht zu erwarten war. So führte z.B. die Zerstreuung der Jerusalemer Gemeinde zu Gemeinden in ganz Kleinasien. Aus Saulus, der noch die Steinigung des Stephanus (Apostelgeschichte 7, 54-60) befürwortet hat, wurde später der größte Missionar.
Gottes Heilsplan wirkt in die Länge und schafft die Vollendung seines Volkes.
Auswirkungen der Gottesfurcht
Vater, Sohn und Heiliger Geist dürfen von uns eine gottesfürchtige Einstellung erwarten. Dies zeige sich, so Bischof Kreutz darin, dass wir uns im Gehorsam beweisen und u.a. die zehn Gebote Richtschnur unseres Handelns sein lassen. Er rief dazu auf, im Bewusstsein, dass wir von Gottes Gnade abhängig sind, sich demütig zu Gott zu nahen und ihm unseren Respekt erweisen, wenn wir über Gott sprechen und zu ihm beten. Dies zeigt sich auch im Umgang mit seinen Geschöpfen, seiner Schöpfung und seiner Kirche. Wir schenken ihm unser Vertrauen und bleiben ihm treu denn die Liebe drängt uns, ihm nachzufolgen.
Dank und Aufforderung
Priester Schmidt brachte in seinem letzten Predigtbeitrag nach 27jähriger Tätigkeit im priesterlichen Dienst der Gemeinde seinen Herzensdank für die stets entgegengebrachte Aufnahme und Unterstützung zum Ausdruck. Er habe immer wieder erlebt, dass die Aufregung und Sorge vor einem durchzuführenden Gottesdienst sich als unbegründet herausstellte und nur Gott Dank für sein Wirken gebühre. Er ermunterte die Gemeinde, sich immer wieder auch solchen Christen zuzuwenden, die nichts mehr von Gott hören wollten. Ein kleiner, verbliebener Funke sei immer noch zu entfachen mit der Botschaft, dass Gott ein jedes seiner Kinder liebt und für jedes das Opfer gebracht habe.
„Reden hat seine Zeit, schweigend beten hat seine Zeit“
Mit diesen Worten in Anlehnung an die bekannten Weisheitssprüche aus Prediger 3 eröffnete Evangelist Zimmer seinen letzten Predigtbeitrag. Wie der Weisheitslehrer müsse er bekennen: „Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll.“ (Prediger 3, 14) Und auf die, die so eingestellt seien, sieht des Herrn Auge, gemäß der Zusage des dem Gottesdienst zugrunde liegenden Bibelwortes. „Wer Gott fürchtet, muss sonst nichts fürchten!“
Ruhesetzung
Nach Freisprache, Gebet und Abendmahl entband Bischof Kreutz die drei Seelsorger, Evangelist Zimmer, Priester Schmidt und Diakon Behre aus dem aktiven Dienst. Es sei jetzt ein Tag des Dankes. Dank Gott gegenüber, für allen Segen, den die Brüder bewirken konnten, Dank gegenüber der Gemeinde, die die Arbeit unterstützt und Fehler verziehen hätten und schließlich den Seelsorgern, die die ihnen von Gott verliehenen Kräfte eingesetzt hätten. Es hätte manche Gründe gegeben, die Arbeit schon früher niederzulegen: Tod der Ehefrau, Krankheit, Unfall. Der Bischof erinnerte auch an zwei Rüsselsheimer Priester, Stephan Hendrych (†2016) und Jürgen Rink (†2018), die regulär mit Evangelist Zimmer und Priester Schmidt in den Ruhestand getreten wären.
24. März 2022
Fotos:
Vera Latotzki