Sonntag 10. März 2019 Unter dem Motto „Gott schafft neues“ führte er einen Gottesdienst in der Kirche der Gemeinde Bad-Kreuznach durch, zu welchem auch die Mitglieder der Nachbargemeinde Bingen-Bingerbrück eingeladen waren.
Taufe schafft Neues
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort aus Römer 6,3.4 „Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Eingehend auf das Bibelwort betonte Bischof Kramer, dass der Mensch Jesus Christus gestorben und begraben sei, also nicht nur scheintot gewesen wäre. Mit der Auferstehung nach drei Tagen, so der Bischof, war Christus eine vollkommen andere Erscheinung, welche die Jünger nicht sofort erkennen konnten. Das bezeuge die Begegnung mit Apostel Thomas, welcher Jesus Christus nicht sofort wieder erkannt habe. Aber die Persönlichkeit von Jesus Christus blieb trotz seines Totes erhalten.
Mit Blick auf das Bibelwort erläuterte Bischof Kramer, dass dieses Prinzip auch der Taufe inne wohne. Durch die Taufe würde ein neuer Mensch erschaffen, durch die Taufe entstehe etwas Neues. Mit dem Sündenfall sei der Mensch der Sünde anheimgestellt. Die daraus resultierende Trennung von Gott werde mit der Taufe aufgehoben, sodass der Mensch in den Leib Christi eingefügt werde. Dies, so betonte der Bischof, betreffe die getauften Christen aller Konfessionen. Durch die Taufe werde der Mensch mit einer besonderen Kraft ausgestattet, dem Bösen zu entsagen.
Unser Wollen
Bischof Kramer machte allerdings auch deutlich, dass die Taufe etwas bewirken solle. Hier, so der Bischof, gehe es um unser Wollen. Falsch sei es, bewusst zu sündigen und auf die Sündenvergebung im Gottesdienst zu hoffen. Im neuen Leben zu wandeln, wie es im Bibelwort heißt, habe etwas mit Bewusstsein und dem persönlichen Wollen zu tun. Im neuen Leben zu wandeln bedeute, Gott und den Nächsten auf gleicher Ebene zu lieben und nicht in Sünde zu leben. Auch Jesus Christus wurde versucht. Versucht würde derjenige der sich in einer sehr starken Anfechtung befinde, in welcher die Gefahr bestehe ins Wanken zu geraten. Bischof Kramer rief die Gemeinde dazu auf, aus Dankbarkeit für das Geschenk der Taufe gegen die Versuchung anzukämpfen und dem Bösen zu entsagen.
Die Folge der Taufe
Zum Schluss seiner Predigt ging Bischof Kramer auf die Folgen der Taufe ein, welche sich in den Früchten des Heiligen Geistes äußern würden. Zu dieser Frucht gehöre auch die Liebe, welche sich nicht aufbläht (1. Korinther 13,4). Die Liebe kenne keine stolzgeschwellte Brust im Glauben, etwas Besseres zu sein als der Nächste. "Lasst uns", so der Bischof, "stattdessen dankbar annehmen, wenn sich in unserem Leben eine positive Entwicklung unserer Persönlichkeit ergeben hat".
10. März 2019
Text:
Michael Schmid
Fotos:
Michael Schmid